Durch ein wildes Tobel im Winter

Wissenbachtobel und Chämtnertobel

Mittwoch, 9. Januar 2019 ca. 2,5h

Für meinen heutigen arbeitsfreien Tag hatte ich mir eigentlich vorgenommen, wieder einmal ins Fitnessstudio zu gehen. Doch als ich in unserer Küche beim Frühstück sass, bemerkte ich eine blaue Lücke im wolkenverhangenen Himmel. Sofort änderte ich meine Pläne und holte die Wanderschuhe hervor und machte mich bereit, um stattdessen outdoor mein Fitness zu absolvieren. Das blaue Loch hat sich dann leider gleich wieder verschlossen, doch ich machte mich trotzdem wenig später auf den Weg. Ich wollte ins Züri-Oberland bis Neuthal bei Bäretswil fahren, also stieg ich in die S14 bis Wetzikon und dann auf den Bus, der nach Bauma fährt, um.

Das Züri-Oberland erwartete mich mit viel Schnee. Meine heutige Wanderung führt nicht entlang markierter und gestanzter Winterwanderwege, doch zum Glück war mein Weg bereits vorgespurt von Schuhen und Hundepfoten. Lediglich bei den zugeschneiten Tritten und Treppenstufen musste ich etwas vorsichtig sein, dafür hatte ich ja auch die Stöcke dabei. Kurz nach dem Gut Neuthal folgte ich dem Weg nach Bäretswil, jedoch nicht über die Burg Greifenberg, sondern über Brücken und Stege durchs Tobel. Ich bin den Weg schon einmal gegangen und hatte diesen Teil als besonders wild und schön in Erinnerung. Heute währte ich mich glücklich, so etwas schönes wie diese verschneite Landschaft, das Rauschen des Wassers und die friedliche Atmosphäre in mich aufnehmen zu dürfen. Leider ist der Tobelteil recht kurz und ich kam bald wieder ins offene Gelände, immer noch den Spuren folgend. Ich hoffte, dass mich diese entlang dem Wanderweg führten, denn ausser den Spuren gab es ja keine weiteren Anhaltspunkte mehr, wonach ich mich hätte richten können. Es gab immer wieder kleinere Gräben unter dem Schnee in die ich nicht einsinken möchte. Im offenen Feld wars wesentlich kälter und es kamen Schneeböen dazu. Die Spuren führten mich dann doch wieder aus dem Feld hinaus direkt auf einen Wegweiser zu.

Ich lief weiter Richtung Bäretswil, am Skilift vorbei, und musste dann feststellen, dass die Zeitangaben natürlich nicht für Wandern mit Schee berechnet sind, ich brauchte wesentlich länger. (gem. Angaben Wegweiser Neuthal-Bäretswil 1 1/4 h)

Nach fast zwei Stunden kam ich in Bäretswil an und hätte somit die Heimreise antreten können. Doch da ich wusste, dass der Weg durchs Kemptnertobel leichter zu begehen ist, entschied ich mich, bis Kempten weiterzulaufen. Erst da traf ich gelegentlich auf einzelne Spaziergänger, doch meist war ich auch da alleine unterwegs. Beim Wasserfall, ziemlich unten im Tobel, machte ich kurz Rast. Dies ist auch der schönste Platz im Kemptnertobel. Bei der ehemaligen Nagelfabrik ist dann das Tobel auch schon fertig und der Ort Kempten beginnt. Der Weg führt weiter dem Bach entlang und man könnte bis zum Bahnhof weiterlaufen, um auf eine S-Bahnlinie via Effretikon zu gelangen. Ich ging nicht so weit, sondern nahm bei der Haltestelle Ochsen den Bus nach Wetzikon und von dort die S-Bahn nach Oerlikon.

Etwa eine Stunde später begann es dann auch in Oerlikon zu schneien.

Die frische Luft und die Ruhe, die ich heute geniessen durfte, ist ein guter Ersatz für die paar Übungen an Geräten und das stumpfsinnige „an Ort und Stelle Treten“ auf einem Laufband im geheizten Fitnessstudio, denn ich tat für Beine, Lunge und Gemüt etwas.

Wissenbachtobel bei Neuthal (Bäretswil)

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