St. Antönien-Pany

Winterwanderung im Prättigau, von St. Antönien nach Pany

Freitag, 25. Januar 2019 ca. 3-4h 10km, ca. ⇑ 350m ⇓ 450m

Das Prättigau habe ich für meine Wanderungen in Graubünden bisher kaum in Betracht gezogen. Das „Bündnerland“ beginnt für mich jeweils ab Chur. Schade eigentlich, somit bleibt mir eine sehr schöne Gegend verborgen. Das Einzugsgebiet der Landquart, eingebettet in die majestätische Silvrettagruppe und dem imposanten Rätikon mit seinen markanten Kalkwänden, bietet eine Vielzahl von abwechslungsreichen Landschaften an. Der Prättigauer-Höhenweg ist mir zwar bekannt, einem Teilstück bin ich im letzten Spätsommer gefolgt (Klosters-Madrisa nach St.Antönien), sowie vor Jahren einmal über die Fädera nach Seewies. Ansonsten nahm ich den Bahnhof Landquart als Umsteigebahnhof war, mehr nicht.

Die Region wird im Internet sehr gut präsentiert und richtet das Angebot auf Sommer und Wintertourismus aus. Auch kleinere Orte mit naturnahem und sanftem Tourismus werden darin aufgeführt. Verkehrstechnisch ist das Prättigau durch die Rhätische Bahn der Linie nach Klosters und Davos oder der Linie nach Scuol-Tarasp recht gut erschlossen. Ab den Bahnhöfen verkehren Postautokurse in die kleineren Dörfer.   

In den letzten Tagen hatten wir in Zürich kühles und trockenes Januarwetter mit gelegentlichen kurzen Momenten Sonnenschein. Wie wär‘s wohl jetzt in den Bergen mit Schnee?  Ganz angetan von der Idee eines Tages im Schnee buchte ich eine Fahrt nach Landquart. Aber dann hatte ich die Qual der Wahl, wohin soll es gehen? Mein Zug ab Zürich zum Spartarif passte nicht auf die gewünschten Anschlüsse. So fuhr ich gleich bis Schiers weiter, kehrte im sehr schönen Bahnhof-Bistro ein und nahm danach den Kleinbus nach Pany. Schon die Fahrt war ein Genuss, der Weg führte durch Dörfer mit schönen Holzhäusern den Hang hinauf. Im letzten Sommer fuhr ich ab St.Antönien nach Küblis, doch das war eine andere Strecke und weit weniger interessant. Bereits im Bus entschied ich mich, in Pany noch einen weiteren Bus bis St.Antönien zu nehmen und dann die Winterwanderung bis Pany zu laufen.

Die kleine, typische Walsersiedlung St.Antönien liegt auf 1450 m ü.M., eingebettet in der fantastischen Bergwelt und heute im tiefsten Winter. Ich folgte der Fahrstrasse bergauf, auf der Suche nach den Markierungen für den Winterwanderweg. Dieser war anfänglich etwas schwierig zu finden, respektive eine pinke Stange stand im Tiefschnee. So folgte ich dem Pistenrand aufwärts, in der Gewissheit, sollte ich meinen Weg nicht finden, müsste ich eben umkehren. Doch das Schweizmobil App zeigte mir an, dass ich nicht weit vom offiziellen Winterwanderweg weg war. Weiter oben traf ich dann auf den gestanzten und markierten Weg. Nun folgte ein Stück im Wald, und ich genoss die Stille in der verschneiten Landschaft. Die Natur ruht, keine Kuhglocken oder Motoren sind zu hören, nur gelegentlich ein einsamer Vogel. Überall waren Spuren von Schneeschuhen zu sehen, Fussspuren jedoch wenig. Den Aufstieg nahm ich kaum war, vielleicht weil ich eher langsam ging und darauf achtete, weich und „leicht“ aufzutreten, um nicht einzusinken. Das war gar nicht so einfach. Der Weg war zwar gewalzt, doch sank ich gelegentlich mit einem Fuss ein, manchmal bis zum Knie.

Rund um Pany gibt es mehrere Winterwanderwege, doch viele führen den Strassen entlang, die teilweise gepflügt waren, das heisst, zum Teil schwarz geräumt, teils auch vereist. Als ich oberhalb der Skilifte Pany ankam, war dann der schöne Teil der Wanderung vorbei. Ich lief somit vorsichtig der Strasse entlang an der Talstation des Skiliftes vorbei bis ins Dorf hinunter und hatte Glück, dass gleich darauf wieder ein Kleinbus nach Schiers fuhr. Nochmals genoss ich die Fahrt, diesmal mit Blick hinunter ins Tal und fuhr dann wieder zurück ins Unterland.

Das Prättigau habe ich nun in mein Wandersegment aufgenommen.

Winterwanderungen im Prättigau

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