Filisur-Jenisberg, Walserweg Graubünden_Etappe 13 und Jenisberg nach Davos-Monstein-Schmelzboden durch die Zügenschlucht
Dienstag, 14. August 2018 ca. 4h, ca. 11,5 km, ⇑ 770m ⇓ 540m
Mit grossem Respekt vor dem Drostobel machten Claudia und ich uns heute Morgen auf den Weg. Unser Walserwegabenteuer beginnt gleich mit einem recht anspruchsvollen Wegstück, auf das sich Claudia bereits seit Wochen mental vorbereitet hat. Der erste Teil unserer Wanderung führt von Filisur nach Jenisberg durch das Drostobel.
Wir füllten unsere Wasserflaschen am Dorfbrunnen und folgten dann dem angenehmen Wiesenpfad der zur Burg Greifenstein hinauf führt. Wenig später biegen wir jedoch links ab und folgen dem Walserweg durch einen schönen Mischwald nach Schönboden. Hier nähern wir uns bereits der Landschaft Davos. Auf der andern Hangseite sehen wir das Dorf Schmitten und später das Dorf Wiesen. Ab Schönboden führt ein Weg hinunter zur Station Wiesen.
Nach einer kurzen Pause machten wir uns weiter auf den Weg nach Jenisberg, ganz im Wissen, dass nun der anspruchsvolle Teil folgen wird. Der Pfad wird sehr schmal und führt in ein paar nicht allzu steilen Kehren aufwärts. Dabei mussten wir dreimal eine ausgehobene Rinne mit hinderlichen Seitenwänden queren. Doch es sollte noch besser kommen, zwei Geröllfelder waren auch noch zu traversieren.
Den Blick immer schön auf den Boden vor unseren Füssen gerichtet, gingen wir mit aller Vorsicht darüber. Doch das beste Stück lag immer noch vor uns, die Rüfe mit dem schwindelerregendem Tiefblick. Kaum zu glauben, dass im 19. Jahrhundert Säumer auf diesem mühsamen und erschwerlichen Pfad das im Silber- Bergwerk bei Monstein geförderte Erz zur Schmelze nach Bellaluna transportierten. Heute ist der alte Fussweg zwischen Filisur und Jenisberg ein beliebter, jedoch abenteuerlicher Wanderweg, der sogar von einigen waghalsigen Bikern benutzt wird.
Initiative Leute mit Jenisberger Wurzeln haben diesen Weg vor ein paar Jahren wieder instand gestellt. Die Steilhänge sind jedoch ständig stark von Erosion betroffen und Lawinen setzen dem Weg auch immer wieder zu. Heute war der Weg zwar gut begehbar, doch an einigen Stellen waren die Stützbalken abgerutscht. Zwar sind an einigen Stellen Ketten vorhanden, an denen man sich festhalten kann. Zum Glück ist dieser Teil des Weges nicht allzu lang, danach gings wieder auf ganz schmalem Waldweg mit wesentlich weniger Absturzgefahr weiter.


Leider hat es nun doch noch angefangen zu regnen, bislang hatten wir Glück, der Himmel war am Morgen leicht wolkenverhangen mit ein wenig Sonne. Doch um den Rucksack abzunehmen und den Regenschutz auspacken zu können müssten wir zuerst an eine sichere Stelle kommen.
Ziemlich durchnässt vom Regen und vom Schweiss und auch schon etwas erschöpft trafen wir in Jenisberg ein. In der Gässlibeiz wurden wir herzlich empfangen. Nach einer feinen Gerstensuppe und Kaffe und Kuchen ging es uns wieder besser. Doch regnete es immer noch und da es auch schon früher Nachmittag war, änderten wir unsere Route. Wir wählten statt dem mit Walserweg gekennzeichneten Weg, der noch zu den ehemaligen Erzgruben hinauf führt, den Weg hinunter zur Zügenschlucht. Nach einer guten Stunde waren wir unten auf der alten Strasse in der Zügenschlucht angelangt.
Die Zügenschlucht ist eine durch das Landwasser entstandene drei Kilometer lange Passage zwischen Wiesen und Monstein in der Landschaft Davos.
Die alte Zügenstrasse galt über hundert Jahre lang als wichtige Verbindung für den Fuhrverkehr von Davos nach Filisur. Im 1897 soll da das erste Automobil von Davos durchgefahren sein, bald darauf folgte ein Automobilverbot für ganz Graubünden, das 25 Jahre galt. Die Pferdepost fuhr bis 1909 und wurde durch die Postautos abgelöst.
Bis 1974 durchquerte die Kantonsstrasse von Davos nach Filisur die Schlucht. Danach wurde sie durch eine neue Strasse durch den Landwassertunnel ersetzt.
Dankdem die alte Zügenstrasse als historisches Monument saniert wurde steht sie heute den Wanderern und Bikern zur Verfügung.
Felslandschaften, alte Brücken und rustikale Tunnels lässt das Herz aller “ Schluchtensammler“ höher schlagen.
Den vielen Infotafeln schenkten wir leider nur wenig Beachtung, die Zeit reichte nicht um sie alle zu lesen, das habe ich später nachholen können, (der informativen Flyer wurde später leider vom Netz genommen, schade, dass ich mir diesen nicht heruntergeladen habe)
Beim Schmelzboden nahmen wir dann den Bus nach Monstein.

So haben wir es mit der geänderten Route noch sehr gut getroffen und konnten etwas Zeit und ein paar Höhenmeter einsparen.
Im Hotel Ducan in Davos Monstein wurden wir am Abend kulinarisch verwöhnt, nachdem die Verköstigung vom Vortag im Hotel Schöntal in Filisur mit Cordonbleu und Pommes Frites nicht gerade optimal ausfiel und auch nicht unbedingt als gesunde Mahlzeit „für Sportler“ galt.

Etappe 13 Walserweg Graubünden
weitere Informationen zum Walserweg Graubünden siehe unter:http://www.walserweg.ch/index.php/home.html