Splügen – Schwarzwaldalp – Sufers über Rosskopf

ab Splügen über Rosskopf zur Schwarzwaldalp und  Abstieg nach Sufers

Montag, 22. August 2016  Zeitangaben gemäss Wanderkarte ca. 5.0 wir brauchten mehr

Für heute stand die anspruchsvolle Wanderung ab Splügen über den Rosskopf und über die Schwarzwaldalp zur Alp Nursera und Abstieg nach Ausserverrera. Als ich diese Etappe geplant hatte, habe ich mich an einem Onlinebericht orientiert, der die Tour in umgekehrter Richtung, also mit Start in Ausserferrera zur Surettaalp und über den Rosskopf hinunter nach Sufers in ca. 5 Stunden angab. Ich bin ja den Weg ab Sufers zur Surettaalp und über den Rosskopf nach Splügen schon einmal gelaufen und  hatte den Hangweg über den Rosskopf schon als eher schmal und schwierig zu begehen in Erinnerung. Trotzdem ging ich davon aus, dass wir diese Wanderung locker in den acht Stunden schaffen würden, die uns zur Verfügung standen.

Wir starteten um 8.30 Uhr in Splügen mit Käse für unser Mittagessen eingedeckt. Wir folgten dem Wegweiser Richtung Schwarzwaldalp und Ausserferrera der Splügenpassstrasse entlang aufwärts bis zum Parkplatz in der ersten Kurve und dort dem Wanderweg auf betoniertem Fahrstreifen folgend bis zur Verzweigung Surettaseen. Unser Weg führte dann leicht ansteigend auf einem Natursträsschen weiter. Wir gewannen rasch an Höhe. Bald folgte eine kleine Brücke und der Weg wurde ruppig und steinig mit rutschigen Stellen und hohen Tritten, also richtig anstrengend. Später kamen lose Wurzeln und immer wieder Löcher dazu und der Weg verlief ganz schmal dem Hang entlang.

Es war nicht die Steigung, die uns zu schaffen machte, sondern der anstrengende und anspruchsvolle Weg. Auf dem Rosskopf genehmigten wir uns eine kurze Pause, bis zur Schwarzwaldalp sollten es, gemäss Wegweiser, nur noch 35 Min. sein. Der Weg wurde aber noch schlimmer und noch anstrengender und als wir auf der Schwarzwaldalp ankamen, waren wir bereits seit fünf Stunden unterwegs. Es soll, gemäss Karte, noch ein steiniger Aufstieg und dann ein Abstieg von  ca. 700 Höhenmeter folgen, bei solchen Wegverhältnissen undenkbar. Wir mussten ja mit einem Bus zurück. So entschieden wir uns zuerst zu rasten und dann nach Sufers abzusteigen. Dieser Abstieg war dann auch absolut unproblematisch. Unten angelangt, erreichten wir die Bushaltestelle in einer Dreiviertelstunde und fuhren nach Splügen zurück.

 Wir haben am Morgen das Hotel Bodenhaus in Splügen verlassen, somit fuhren wir mit Evy’s Auto weiter ins Avers, wo wir im Hotel Bergalga, am Eingang des gleichnamigen Tals übernachten werden. Während der Fahrt schlug Evy vor, noch zum Stausee Lago di Lei hoch zu fahren, was wir dann auch taten. So hatte ich die Gelegenheit, den See und dieses Hochtal zu sehen und das Informationszentrum zu besuchen, die Staumauer habe ich im letzten Jahr bereits aus der gegenüberliegenden Talseite, von Starlera, gesehen. Nach dem sehr feinen Abendessen, alles aus Produkten aus der Region, gingen wir schlafen, wir waren sehr müde.

 

Dieser Wandertag erfüllte unsere Erwartungen leider nicht, er bot wenig Aussicht, dafür war er konditionell sehr anspruchsvoll. Die Schwarzwaldalp ist eher langweilig, wir wären besser zur Surettaalp mit dem Weitblick hinein ins Tal und auf den Gletscher gegangen. Als ich den eingangs erwähnten Bericht nochmals las, fiel mir erst auf, dass es eine T3 Wanderung ist. Die  Kategorie T3 gehört nicht mehr zu meinem Profil. Sorry Evy, das muss ich irgendwann mal wieder gut machen. Nur Hund Tessi hat das nichts ausgemacht.

Val Bergalgia Avers
Avers Val Bergaglia

2 Gedanken zu “Splügen – Schwarzwaldalp – Sufers über Rosskopf

  1. Manfred

    Sorry, aber man sollte sich vorher per Routenempfehlung und Landeskarte informieren. Es ist keine lockere Familienwanderung, sondern eine weiß-rot-weiß markierte Bergwanderung.
    Ich bin heute die Tour Sufers-Ross Chopf-Schwarzwaldalp-Ausserferrera in 4,5 Stunden Gehzeit, knapp 6 Stunden mit Pausen gewandert. Es ist eine anstrengende Bergtour mit schmalen und z.T. rutschigen Anstiegen durch den Bergwald. Und die 500 Höhenunterschied runter nach Ausserferrera gehen auf die Knie. Aber es gibt den wunderbar urtümlichen Bergwald, schöne Wasserfälle, die Esel und Pferde auf der Schwarzwaldalp, und vorallem die wunderbaren Ausblicke von den Vorgipfeln ins Tal. Wer sich kein T3 zutraut, sollte nicht auf weiß- rot-weiße Wege. Die auf den Schildern angegebenen Gehzeiten sind Richtwerte, aber im großen und ganzen verlässlich.
    Kurz: das ist was für geübte Bergwanderer und kein Familienspaziergang.

    1. Hallo Manfred, danke für deinen Kommentar, da hast du natürlich recht. Es freut mich aber, dass dir die Tour gefallen hat. Vielleicht gehe ich sie trotzdem auch wieder einmal, nehme dann aber den unteren Weg, den auch du vermutlich genommen hast, da du ja von Sufers her kamst. Den kenne ich auch und der ist wesentlich komfortabler zu begehen. Der obere ist im Moment sowieso gesperrt. Da du auf meinen Blogbericht aus dem Jahr 2016 gestossen bist, nehme ich an, dass du dich vorher im Netz schlau gemacht hast und genau das ist auch ein Grund, weshalb ich Blogberichte schreibe, damit nicht nur sachliche Routenbeschreibungen, sondern auch persönliche Erfahrungen, die natürlich sehr individuell sind, zur Verfügung stehen. Wünsche dir noch einen tollen Wandersommer und grüsse dich
      Annelies

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