Oberblegisee

Braunwald-Oberblegisee

Dienstag, 15. September 2020, ca. 3h, ca. 9,3km, ⇑ 560 m ⇓ 400 m

Nach den Informationen aus dem Internet zählt der Oberblegisee zu den schönsten Bergseen der Schweiz, dem kann ich voll zustimmen. Vor einigen Jahren war ich bereits einmal dort.

Ein sonniger und warmer Herbsttag kündete sich an, einer, den ich nochmals richtig geniessen wollte, bevor dann die graue und kühle Jahreszeit naht. Es ist, wie wenn der Sommer 2020 nochmals all seine Wärme und Kraft hervorheben möchte. Mein Wunsch lautete somit, in die Berge jedoch ohne weite Anreise. Da bietet sich das Glarnerland als optimale Lösung an. Der Glarner Express, respektive die S25, fährt von Zürich HB stündlich und ohne Umsteigen in eineinhalb Stunden bis nach Linthal. 

In Luchsingen, also kurz vor Linthal, stieg ich aus und lief hinauf zur Talstation der Seilbahn, die mich nach sechs Minuten Fahrzeit hinauf zum Brunnenberg brachte. Die ersten 500 Höhenmeter wären somit schon geschafft. Die Fahrt kostete 10.- Halbtax/GA sind nicht gültig, die Bahn wird in erster Linie für den Unterhalt der Kraftwerkseinrichtungen benötigt und dient erst darüber hinaus der touristischen Nutzung. Ich hatte grad Glück, dass sich die 8-er Gondel sogleich füllte und losfahren konnte, ansonsten fährt sie halbstündlich mit einem Unterbruch während der Mittagszeit.

Eine Naturstrasse führt vom Brunnenberg bis zum Oberblegisee hinauf, und so empfand ich die Höhenmeter nicht besonders anstrengend, und da ich auch nicht speziell auf Bodenunebenheiten achten musste, durfte ich meine Blicke weitherum schweifen lassen. Die Bergkulisse im Glarnerland ist imposant und prachtvoll. Da und dort weiden friedlich ein paar Kühe und ihr Glockengeläut begleitete mich den ganzen Tag hindurch. Nach fünfviertel Stunden kam ich beim Wegweiser oberhalb des Sees an und nahm den Wiesenpfad zum See hinunter. Eine Gruppe Kälber watete im Wasser, zwei Enten schwammen ebenfalls am Ufer entlang. Wanderer haben ihr Plätzchen eingenommen. Idyllisch liegt dieser blaue See am Fusse des Glärnisch Massives. Ich spürte keine grosse Eile, wäre am liebsten noch lange sitzen geblieben, doch habe ich erst etwa einen Drittel meines Weges hinter mir. Im Wissen, dass nun ein sehr schöner Höhenweg folgt, konnte ich mich zum Weitergehen überwinden.

der Oberblegisee auf 1’422 Meter unterhalb des Glärnischmassiv

 

Ein schmaler aber ebener Bergweg führt nun mit nur geringen Höhenunterschieden um den Berghang herum. Ich erinnerte mich noch wage an eine Alpwirtschaft unterwegs, und tatsächlich, die gibt es immer noch, die Bächialp. An Wochenenden wird diese sicher völlig überrannt werden, doch heute hatte ich Glück und fand ein Plätzchen. Nach einem feinen Glacé und einem kühlen Schorle war ich wieder fit.

Nun folgt ein leichter Anstieg, es gibt aber immer wieder ein Ruhebänkli, das den Blick zu den gegenüberliegenden Bergketten erlaubt, dort drüben, im weissen Schneekleid, ist der Tödi. Nach einem weiteren schönen Stück Weg kam ich zur Fahrstrasse. Nun bieten sich zwei Möglichkeiten an, entweder aufwärts zur Bergstation Grotzenbühl, oder abwärts nach Braunwald zu laufen, beide sind mit einer halben Stunde Wegzeit angegeben. Als ich vor Jahren bereits hier war, nutzte ich ein Rundfahrticket der SBB bei dem die Bergbahn inbegriffen war so bin ich damals aufwärts gegangen, heute entschied ich mich für den Weg abwärts, ich wollte mir die zusätzlichen Kosten für die Talfahrt ersparen. Zwar läuft man entlang der Fahrstrasse, dafür bekommt man etwas vom Feriendorf Braunwald mit, das sich recht weit hochzieht. Welche der hübschen Häuschen mit Blumenschmuck und nett hergerichteten Gärten nun Wohnhäuser und welche Ferienhäuser sind, ist kaum erkennbar, ich sah keine grossen Chalets mit geschlossenen Fensterläden.

Bei der Standseilbahn angelangt genehmigte ich mir am Kiosk einen Kaffee und kaufte noch Käse und zwei Glarner Pasteten zum Heimbringen. Danach nahm ich das Bähnli talwärts und in Linthal-Braunwaldbahn die S 25 nach Zürich. So durfte ich mich nochmals einen ganzen Tag lang in den Sommer zurückversetzt fühlen, von den Sonnenstrahlen die Haut wärmen lassen, ohne dabei die übliche sommerliche Schwüle zu spühren. Der Spätsommer, oder der Frühherbst, hat auch seine Vorteile, zusätzlich zur Farbenpracht, die uns bald erwartet, freue ich mich auch auf die Kürbiszeit und die feinen Vermicelles und die Tatsache, dass nächstes Jahr ja wieder Sommer wird.

wegwandern.ch/Braunwald-Oberblegisee

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