Von Chur über die St.Luzikappelle nach Maladers und dabei eine gute Dosis Vitamin D aufnehmen
Mittwoch, 22. Januar 2020, ca. 2 ¼ h, ca. 6 km, ⇑ 547m ⇓ 136m
Die Sonne ist im Winter besonders wertvoll für Körper und Seele und ich fühlte mich nach gerade einmal zwei Bürotagen bereits wieder unterversorgt von dem vielgerühmten Vitamin D. In Zürich war ein grauer und nebliger Tag zu erwarten, doch für Graubünden gabs gute Aussichten auf einen sonnigen Tag. So kam es, dass ich meinen arbeitsfreien Tag in der Umgebung von Chur verbrachte, und dabei gleich noch jenes Dorf entdeckte, das gemäss eigenen Angaben das sonnigste Dorf von ganz Graubünden sei. Dank den SBB Spartickets ist so ein Tag an der Sonne zudem noch ganz erschwinglich.
Nach einem feinen Kaffee gleich in der Nähe vom Bahnhof spazierte ich gemütlich durch die Churer Altstadt, lief dabei durch Gassen, die ich noch nicht kannte. Beim Bischöflichen Hof und den Rebbergen angelangt, musste ich die enge Strasse nach Arosa überqueren und gleich beginnt der Anstieg und kurz darauf kommt das «Haldenhüttli» ein Holzpavillon aus dem 19. Jahrhundert. Da durfte ich den freien Blick über die Stadt geniessen. Anschliessend folgte ich einem wunderschönen Naturweg durch den Mischwald weiter hinauf Richtung Mittenberg, auf dem Churer Hausberg auf 1114m ü. M.
Mein heutiges Ziel war die auf zirka 900m Höhe in einer Felsgrotte gebaute St. Luzikapelle. Die Stelle soll schon vor Jahrhunderten eine Andachtsstätte gewesen sein. Nach mehreren Kehren kam ich etwas unterhalb der Kapelle an, sie ist eigentlich nicht zu verfehlen. Ich war heute wieder praktisch alleine unterwegs und durfte mich der Ruhe und Besinnlichkeit an diesem besonderen Ort eine Weile ungestört hingeben. Das Innere der kleinen Kapelle ist ebenfalls sehr schlicht. Eine dicke Kerze brannte, und bildet praktisch die einzige Lichtquelle im Innern.
Nachdem ich dort etwas Zeit verbracht habe, stieg ich den Weg weiter hinauf Richtung Mittenberg. Ich hatte eigentlich vor, mit einem Umweg quer durch den Fürstenwald wieder in die Stadt hinunter zu gelangen. Der Fürstenwald ist ein grossflächiges Naherholungsgebiet und bietet unzählige Möglichkeiten für kürzere und längere Spaziergänge an.
Als ich etwas später zur Abzweigung kam, die links zum Mittenberg hoch und rechts nach Maladers, an der Sonne entlang führt, war für mich klar, wo es hingehen soll. Maladers, mit den schönen und gepflegten brauen Holzhäusern ist eine reine Wohngemeinde, seit 2020 gehört sie zu Chur. Möglichkeiten für Unterkunft oder Verpflegung sucht man dort vergebens, dafür gibt es gratis frisches Quellwasser ab dem Dorfbrunnen. Stündlich fährt ein Bus in fünfzehn Minuten nach Chur.
Wer dem Schanfigger Höhenweg folgt, kommt auf der letzten Etappe vom Hochwang herkommend in Maladers vorbei. Der signalisierte Wanderweg führt den Wanderer anschliessend hinunter zur Plessur. Schade eigentlich, denn der Höhenweg auf dem ich gekommen bin, ist wirklich wunderschön und empfehlenswert. Zudem kommt man an einem prächtigen und sonnigen Ausblick vorbei.
Tipp: diese Wanderung kann eigentlich ganzjährig begangen werden, sofern es auf 1000m Schneefrei ist. Der Weg im Wald ist schmal und sollte bei Nässe und Glätte jedoch gemieden werden. Der angegebene Zeitbedarf ist ohne Pausen berechnet, ich habe mir aber genügend Zeit genommen, bin lange an der Sonne sitzen geblieben und hatte auch mal kurz Gesellschaft.