Ardez, ein romanisches Vorzeigedorf in der Region Scuol- Zernez
Dienstag, 20. August 2019
Heute Morgen hat es wieder stark geregnet und ich habe somit keine Lust verspürt, mich „auf den Weg“ zu machen, also heute wieder kein Jakobsweg.
Doch auf die einzigartigen Engadinerdörfer entlang des Weges möchte ich trotzdem nicht verzichten. In Guarda war ich zusammen mit Mactar am Samstagabend noch kurz. Nun wäre da noch Ardez mit seinen unter Heimat- und Denkmalschutz stehenden historischen Gebäuden. Ardez gilt als Musterdorf romanischer Wohnkultur. Es ist eins der wenigen Dörfer, das im Mittelalter und in der Neuzeit von Naturkatastrophen und Bränden verschont geblieben ist. Davor jedoch, um 1622, wurde das Dorf von den Österreicher vollständig zerstört. Das ganze Unterengadin war bereits früh reformiert, mit der Ausnahme von Tarasp, was den Herren von Österreich missviel.
Das Wahrzeichen von Ardez ist die Ruine Steinsberg etwa hundert Meter über dem Dorf. Auf dem markanten Felsen stehen die Überreste der einstigen Burg und etwas daneben jene der einstigen der St. Luzius Kapelle.
Als ich am Bahnhof aus dem Bus stieg, lief ich den kurzen Weg ins Dorf hinauf. Sofort war ich fasziniert von den reich verzierten Häuser, teils sind sie bemalt und teils mit Scafitti verziert. In aller Ruhe schaute ich mir die Häuser an.
Mein nächstes Ziel war dann aber die Burg und anschliessend wollte ich noch eine Runde laufen. Nur dazu kam es nicht mehr, als ich oben ein Bänkli mit tollem Ausblick vorfand, wollte ich gar nicht mehr weg. Nur die Lust nach Kaffee und Kuchen brachte mich dazu, meinen Adlerhorst wieder zu verlassen, ich habe beim Dorfrundgang ein Café entdeckt und das schliesst dann irgendwann.

Dann wurde mir bewusst, dass ich morgen das Engadin bereits wieder verlassen werde. Vorgesehen habe ich, dass ich über den Scalettapass, wandern und somit einer alten Säumerroute und Pilgerroute folgen würde. Doch bei dem unsicheren Wetter möchte ich das lieber sein lassen. Auch ist damit zu rechnen, dass der viele Regen die Wege stark aufgeweicht hat und dann die Gefahr, auszurutschen nicht zu unterschätzen ist. Lieber werde mit dem Bus über den Julierpass nach Davos reisen.
Für die Etappe 6 auf Route 43 (Via Son Giachen) von Zernez nach S-chanf (Cinous-chel) wäre mit einem Zeitaufwand von 3h, zu rechnen und auf den 10 Kilometer sind 350 Meter im Aufstieg und 200 Meter im Abstieg zu bewältigen.
Etappe 6, Zernez-S-chanf, aus schweizmobil.ch mit Karte