Zürichsee-Rundweg Route 84 (Pfäffikon-Altendorf) mit Start in Rapperswil
Freitag, 26. März 2021, ca. 2 h, 7,8 km, ⇑ 88m ⇓ 84 m
Als ich vor ein paar Wochen durch Rapperswil nach Jona Blumenau wanderte, nahm ich den Holzsteg nach Hurden zum ersten Mal richtig wahr, obwohl es diesen in der heutigen Form bereits seit 2001 gibt. Auch im Mittelalter soll ein unsicherer gewundener Holzsteg durch lose aufgelegte Bretter den Pilgern auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela dazu gedient haben, auf dem direkten Weg nach Einsiedeln zu gelangen.
Wieder stand ein sonniger und milder Tag bevor, als ich in Rapperswil aus dem Zug stieg und mich gleich auf den Weg zum Holzsteg machte. Was für ein Erlebnis, das seichte Wasser zu beiden Seiten, das Geschnatter der Wasservögel in den Ohren und die Schneeberge im Sichtfeld. Eher langsam lief ich der natürlichen Landzunge Hurden zu, im Bewusstsein, dass ich auf meinem Weg nach Altendorf vermutlich nicht mehr so nah am Wasser sein werde. Was sich dann auch so zeigte.
Die Zone Frauenwinkel, eine eindrückliche Ried- und Seeufermoorlandschaft, zu der auch die Inseln Ufenau und Lüzenau gehören, bilden das grösste und wertvollste Naturschutzgebiet am Zürichsee. Bald führt der Wanderweg auf der westlichen Seite der Bahn weiter und es gibt beim Durchgang zwischen Obersee und Zürichsee ein Plätzchen mit Bänken, wo man etwas verweilen und die Natur geniessen darf. Dann geht es weiter der Bahn entlang nach Pfäffikon, oder man geht wie ich, unter der Unterführung zur Seite, die sich Seefeld nennt und auch die Hafenanlage für die Böötler stellt. Zuerst muss man das Kongresszentrum mit Casino auf der Hinterseite umgehen, danach läuft man der Strasse entlang, seeseitig ist das Ufer verbaut und mit hohen Zäunen abgedichtet, damit man ja nichts vom See zu sehen bekommt, auf der Rechten Seite zwischen Hauptstrasse und Bahnlinie befindet sich die Industrie. Etwas später kommen an Stelle der stattlichen Einfamilienhäuser noch ein paar Strandhäuschen, die zwar den Blick auf’s Wasser gewähren, dafür mit unzähligen Tafeln und Hinweisen allen deutlich machen, dass jeglicher Zugang zum See verboten ist, da es sich um Privatgrund handelt. Erst etwas weiter oben ist das Ufer zwar nicht mehr verbaut, dafür eingezäunt, um den Lebewesen zu Wasser und im Boden auch noch etwas Lebensraum zu bieten. Auf dem letzten Kilometer bis zum Bahnhof Altendorf durfte ich nochmals kurz das Ufer geniessen, und ich bin froh, dass ich vor zwei Tagen auf dieses Stück als Start zu einer langen Wanderung verzichtet habe und den Aufstieg zum Etzel direkt ab Pfäffikon in Angriff nahm.
Nur über den Steg möchte ich gerne wieder einmal laufen, vielleicht dann auf demselben Weg wieder nach Rapperswil zurück.

