Zürichsee-Rundweg Route 84 (Schmerikon-Altendorf)
Mittwoch, 10. März 2021, ca. 4 ¾ h, ca. 18,8 km, ⇑ 350m ⇓ 350 m
Ein sonniger Tag im März ermunterte mich, meine Wanderung rund um den Zürichsee fortzusetzen. Ein weiteres Mal setzte ich mich in die S7 und fuhr bis Rapperswil. Dort stand die S6 Richtung Jona und weiter ins Glarnerland schon bereit. Doch statt in Jona Blumenau auszusteigen, fuhr ich bis Schmerikon weiter, ich wollte heute bis zur anderen Seeseite hinüber und musste daher das Wegstück etwas kürzen. Nochmals genoss ich die Anfahrt dem Ufer der «Goldküste» entlang, mit dem Blick in die Glarner Bergwelt, bald schon werde ich zu meinen jeweiligen Ausgangsorten auf der anderen Seeseite anfahren müssen.
Der Bahnhof in Schmerikon liegt direkt am See, wer dort aus dem Zug steigt, wird von Seeluft und dem Geräusch der Wasservögel empfangen. Ich setzte mich kurz auf einen grossen Stein und lauschte dem Geschnatter der Möwen und Haubentaucher zu und musste eingestehen, wie wunderschön und erholsam es doch am Seeufer ist, vor allem aber dann, wenn man dieses fast für sich alleine hat.

Bald machte ich mich auf den Weg, das heisst, den Uferweg verlassen, dieser endet beim Bad. Der Zürichsee Rundweg führt nun den Kanälen entlang Richtung Osten, eine andere Möglichkeit, auf die gegenüberliegende Seeseite zu gelangen gibt es nicht. Wir befinden uns an der Lindtmündung und dem Schuttdelta vom Aabach. Das Ufer hier ist unverbaut. Auf der anderen Seite des Kanals beginnt ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung mit Flachmooren Schilfgürtel und Flachwasserzone, somit Lebensraum für Lebewesen, die an anderen Seeufern nicht mehr vorkommen. Später am Tag werde ich nochmals ans Seeufer gelangen.
Der Weg dem Kanal entlang erlaubt wieder den Blick auf schneebedeckte Berge oder auf eine der Infotafeln mit interessanten Angaben zum Lindtkanal und dessen Bau. Erst bei Grynau konnte ich auf die andere Seite hinübergelangen. Da macht die Lindt einen Bogen. Diesen soll es aber schon immer gegeben haben, die alte Lindt kam hinter dem Buchberg hervor, bevor sie in den Obersee einmündet. Die Brücke bei Grynau zusammen mit der Burganlage war auch in alten Zeiten eine der wenigen Übergängen und bildeten lange Zeit hart umkämpfte Streitobjekte, denn wer in dessen Besitz war, hatte die Kontrolle über den Verkehr zwischen Ost und West und konnte Zölle einziehen.
Gleich hinter der Grynau führt der Weg in den Wald hinein und steigt nun leicht an. Die Lindtebene mit dem Dorf Tuggen ist durch eine Hügelkette vom See getrennt. An einem sonnigen und aussichtsreichen Plätzchen mit Bänkli und Panoramatafel setzte ich mich für mein Mittagessen hin. Besonders warm war es nicht an jenem Tag, dafür sonnig und windstill. Das hatte einige Familien ins Freie gelockt, dank den Zufahrten und Parkmöglichkeiten auf dem Hügel sind sie zahlreich eingetroffen und haben sich mit vollgepackten Taschen und Säcken niedergelassen und waren am Bräteln. Ich setzte meinen Weg fort, der mich knapp zur Hälfte durch den Wald führt. Bis man diesen beim Golfplatz wieder verlassen kann und dann den Blick direkt auf den See erhält. Nun geht es abwärts dem Dorf Nuolen zu. Inzwischen war es Nachmittag und zu Zeiten ohne Pandemie wäre ich dort vielleicht irgendwo kurz eingekehrt. Voll in Gedanken an eine schöne Tasse Cappuchino erblickte mein Auge eine Tafel die Ice Cafés anpries, -juhui- da ist ein kleines Lädeli mit diversen Geschenkartikeln und freundlicher Verkäuferin und einer reich gefüllten Kühltruhe. Doch essen muss man draussen, das ist klar, ich fragte sie, ob es in der Nähe ein Bänkli gäbe, ja doch, meinte sie, noch ein kleines Stück weiter im Ried. Und das fand ich dann auch gleich bei einer Wegkappelle die dem Heiligen Bruder Klaus gewidmet ist. Ganz ungestört war ich dort aber nicht, zwei Schwäne verweilten gleich hinter mir auf der Wiese und unterhielten sich lautstark.
Auch hier läuft man nicht direkt dem Seeufer entlang, es ist ein grosses Ried und scheint auch seltene Vögel anzulocken, was ich aufgrund der Personen mit riesigem Fernrohr oder Fotoapparat mit Teleobjektiv vermutete. Spaziergänger, Velofahrer, Skater und Familien mit Kindern sind anzutreffen. Die Vögel scheinen sich weder an den Menschen noch an den Flieger vom Flugplatz zu stören. Bald kam ich in die Nähe von Lachen und da verliess ich die Route für einen Moment um über den Ufersteg zu laufen und den Wasservögeln zu lauschen. Lachen hat eine kleine Seepromenade, da war ganz viel los, ein Riesenrad steht für «bessere Zeiten» bereit. Doch um weiter nach Altendorf zu gelangen, sucht man die Uferpromenade vergebens, die ist den Anwohnern vorbehalten. Den Wanderern bleibt die Hauptstrasse. Erst etwas später darf man diese verlassen und seeseitig neben dem Gleis weiterwandern, mit gelegentlicher Sicht aufs Wasser, wenn es einmal eine Lücke zwischen zwei Anwesen gab. In Altendorf angekommen, stieg ich in die S2 und durfte bis Oerlikon sitzen bleiben, das kam mir sehr gelegen, denn ich war ja inklusive kurzen Pausen über sechs Stunden unterwegs.
Auf der Anfahrt nach Schmerikon kam ich zum Schluss, dass ich das Wegstück zwischen Blumenau und Schmerikon doch irgendwann auch noch laufen möchte, es ist zwar etwas kurz für eine Tageswanderung, dafür schön dem See entlang. Das könnte somit eins meiner nächsten Halbtagsausflüge werden.
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