Noch einmal Zürichsee-Rundweg Route 84 (Uetikon-Feldbach)
Dienstag, 17. November 2020, ca. 3 h, ca. 11,2 km, ⇑ 233m ⇓ 382 m
Ein sonniger Tag im Spätherbst und vielleicht auch einer der letzten warmen Tage im Jahr 2020, den ich unbedingt draussen verbringen wollte. Das ist eine gute Gelegenheit zu einer weiteren Etappe des Zürichsee-Rundweges, dem ich im Frühjahr bereits ein Stück gefolgt bin. An diesem Tag wollte ich ab Uetikon bis Feldbach weiterlaufen. So nahm ich die S7 Richtung Rapperswil bis Uetikon und dann den Bus hinauf bis Brandrain, also einen Halt vor der Endstation.
Gleich geht es ins Tobel hinein, ein paar Stufen abwärts und danach weiter durch ein Wohnquartier und gleich wieder am Rande des Waldes entlang. Bald schon war ich oberhalb von Männedorf angelangt. Wer also kürzer wandern möchte, könnte auch oberhalb Männedorf, ab Widenbad (Bus Nr. 940), starten. Denn der schönere Teil dieser Etappe beginnt eigentlich dort. Der Wanderweg folgt ein kurzes Stück dem Trassee der ehemaligen Wetzikon-Meilen Bahn, die eher Tram statt Bahn war. Es gab damals noch eine weitere Privatbahn, die Uerikon-Bauma Bahn. Davon ist noch ein kleines Streckenstück erhalten geblieben und bildet heute die Nostalgiebahn von Bauma über das Gut Neuthal bis Bäretswil.
Nachdem ich den Rebberg von Oberallenberg passiert und nochmals eine Bergstrasse überquert hatte, gelangte ich zu einem sehr schönen Wegstück, das schmal dem Fels entlang an einem Wasserfall vorbei führt und somit gar nicht auf einen Wanderweg in Stadtnähe deutete. Ein kurzer und etwas steiler Anstieg folgte bis zur Anhöhe, dem Risi, mit Bänken, Grillstellen und Tischen. Doch die Aussicht in die Berge ist eine Pracht. Markant zeigte sich Vrenelisgärtli im weissen Schneekleid. Rigi und Pilatus zierten sich im Dunst. Den Säntis bekam ich wenig später auch noch zu sehen. Der Weg führt am Gasthaus Frohberg und den Sportplätzen vorbei, quert wieder eine Bergstrasse und gelangt auf das Gemeindegebiet von Hombrechtikon. Immer noch hatte ich gute Sicht auf die Berge, etwas später erblickte ich den Seedamm und das Schloss Rapperswil, ich war inzwischen oberhalb von Feldbach angelangt und hörte einen Zug abfahren. Ich habe nicht erwartet, so rasch bei der Station anzukommen, sonst hätte ich mich weiter oben noch ein wenig auf ein Bänkli gesetzt. Nun müsste ich 30 Minuten auf den nächsten Zug warten, doch war ich früher als geplant da angekommen.
Auf der Suche nach einem schönen Plätzchen für die Wartezeit traf ich auf die andere Seite der Geleise zum Gut Rosenberg an der Alten Landstrasse. Gleich bekam ich Lust, dieser bis Uerikon zu folgen, diese schmale Strasse, umgeben von Mauern und Gärten, bildete früher die Verbindung zwischen Rapperswil und Zürich. Sie liegt auf einer Anhöhe oberhalb der Seestrasse nah am Bahntrasse. Ein paar künstlerische Einrichtungen stehen als Zeitzeugen aus einer anderen Epoche da. Als ich dann in Uerikon eintraf, fuhr mir gleich auch der nächste Zug vor der Nase ab, doch fand ich neben dem Bahnhof auch ein Bänkli an der Sonne mit Bergsicht und das Warten machte mir nichts aus. Kurz nach drei Uhr Nachmittag trat ich die Heimreise wieder an.
Auch wenn ich bis jetzt, auf meiner Zürichsee-Rundtour nicht die Gelegenheit hatte, die Füsse ins Wasser zu halten, da der Wanderweg weit oberhalb des Sees durchführt, habe ich dafür die tolle Sicht auf die Berge genossen. Bald aber endet die «Goldküste» und es geht dann an der «Pfnüselküste» weiter, der Aufstieg zum Etzel steht bevor und später führt der Weg wirklich nah dem Wasser entlang, und dann hätte ich vielleicht die Gelegenheit, die Füsse ins Wasser zu halten.