Stein – Vorder Höhi – Arvenbüel (Alpenpanoramaweg Route 3)
Freitag, 12. Juni 2020, ca. 3 ¼ h, ca. 8,5 km, ⇑ 700m ⇓ 250 m
Der «Alpenpanorama-Weg» führt vom Bodensee über Appenzell zur Schwägalp, hinunter ins Toggenburg und auf der anderen Seite wieder hoch nach Amden, der Sonnenterasse hoch über dem Walensee. Der Weitwanderweg quert die Schweiz von Ost nach West, also vom Bodensee zum Genfersee. Und somit hätte ich gleich wieder eine Weitwanderung gefunden, die ich in meine Wunschliste aufnehmen könnte und der ich vielleicht sogar ein Stück folgen werde.
Es ist eine Weile her, seit ich das letzte Mal oben in Amden war, im letzten Jahr hatte ich es vorgezogen nach Graubünden zu fahren. Amden und das Toggenburg ist somit etwas in Vergessenheit geraten. Schade eigentlich, doch kann man ja nicht überall sein. Meine Wanderung entlang dem Toggenburger Höhenweg, von Arvenbüel bis Sellamatt, war im 2016, jene von Arvenbüel hinunter nach Stein im Jahr 2013.
Die Anfahrt von Zürich-Oerlikon ins Toggenburg ist einfacher geworden seit es den IR13 gibt, mit Umsteigen in Wil, danach die Fahrt nach Wattwil und dann direkt ins Postauto. Vor ein paar Jahren war das noch eine Reise mit fünf Mal umsteigen, in Coronazeiten fände ich das nicht so toll.
Beim Gemeindehaus in Stein Dorf (mit Toiletten im Untergeschoss) stieg ich aus dem Postauto, folge der Strasse in Fahrrichtung für ein paar Minuten, bog kurz später rechts ab und lief hinauf zum Weiler Eggli. Bald schon kam ich auf einen Feldweg und danach ins Dürrenbachtobel. Über treppenartig angelegte Stufen in unzähligen kleinen Kaskaden fliesst das Wasser zu Tal während dem der Wanderweg stetig aufwärts führt. Beim Wegweiser Badhus auf 1195m angelangt, war ich bereits zum x.ten mal müde geworden und setze mich eine Weile hin. Danach geht es an einer Alp vorbei weiter in die Höhe, nun mit etwas weniger Steigung. Mein Etappenziel für meine Mittagspause war ein schönes Plätzchen in einer Sumpfwiese mit Bächlein. An dieses erinnerte ich mich noch vom letzten Mal. Nur wusste ich nicht mehr so genau, wie weit oben ich auf das Plätzli treffen werde. Es liegt auf 1300 Meter Höhe und so kam ich recht bald dort an. Ich hatte das Plätzli ganz für mich alleine, durfte mich nach dem Essen auf dem Bänkli lang ausstrecken und die Wolken am Himmel betrachten währenddem ich dem Plätschern des Bächleins lauschte. Ein Gefühl von innerem Frieden überkam mich, ich wollte eigentlich gar nicht mehr weg.
Trotzdem machte ich mich dann wieder auf den Weg. Weiter oben kam ich auf eine grosse Alpweide und konnte bereits die Alp Vorder Höhi sehen. Ein paar Höhenmeter galt es noch zu überwinden und dann kam ich oben in Vorder Höhi an und traf auf weitere Wanderer und noch mehr Biker. Eine lange Bank an der Seitenwand des langen Stalls lädt zum Ausruhen ein. Ich blieb nicht allzu lange sitzen, machte mich bald an den kurzen Abstieg nach Arvenbüel. Der Weg verläuft da hauptsächlich auf Hartbelag, daher wählte ich bei Altschen den Weg nach links der über den Wiesenhang und danach durch den Wald und dann auf die untere Strasse hinunterführt, ich wusste, dass es dort noch einen Rastplatz gibt, und dass man von dort in etwa zehn Minuten zur Bushaltestelle gelangt. Dort wollte ich nochmals eine kurze Pause einlegen aber rechtzeitig zur Bushaltestelle gelangen um am Brunnen noch Wasser zu trinken bevor der Bus ankommt. Wie vermutet füllte sich der Bus rasch, es konnten nicht einmal alle sitzen, der Platz neben mir blieb frei, ich vermute, das lag daran, dass ich, fast als einzige im Bus, eine Hygienemaske trug.
Seit Wochen habe ich die Berge nur von weitem betrachten können und habe kaum Höhenmeter überwunden, nun fühlte ich mich wieder frei und beschwingt, es geht also endlich wieder in die Höhe.