Zürichsee-Rundweg (Rehalp-Erlenbach)

Naturschönheiten an der Goldküste (Küsnachter- und Erlenbachertobel)

Freitag, 08. Mai 2020, ca. 3 ¾ h, ca. 13,8 km, ⇑ 352m ⇓ 454m

Endlich wollte ich wieder einmal aus der häuslichen Isolation ausbrechen und dabei zwei Klassiker verbinden, für die keine lange Anreise notwendig ist.

Mein heutiger Plan lautet: Ab der Tramstation Rehalp zum Rumensee und ins Küsnachtertobel und weiter zum Erlenbachertobel zu wandern. Es gibt aber noch andere Varianten von abwechslungsreichen Kurzwanderungen durch die eindrücklichen Tobel der Goldküste, die uns die Eiszeit hinterlassen hat.  Das wären die etwa zweistündige Wanderung von der Forch durchs Küsnachtertobel wie auch jene ab Meilen durchs Dorfbachtobel zum Pfannenstiel hinauf, und wer dann noch nicht genug hat, kann bis zur Forch weiterlaufen. Ich bin die alle schon mehrmals gegangen und ich kann immer noch nicht sagen, welche davon mein Favorit ist. Seit neustem gibt es die Route 84 «Zürichsee Rundweg» die Etappen sind jedoch in umgekehrter Richtung aufgeführt, als ich sie gehen werde.

Um 13.00 Uhr stieg ich in Rehalp aus dem Tram und folgte den gelben Rauten ohne aber die Forchstrasse zu überqueren. Nach einem kurzen Stück durch ein Zolliker Wohngebiet führt der Weg in ein kleines Waldstück vorbei am Schwimmbad Forbach, und via Unterführung zur Zolliker Allmend wo Alt und Jung, mit oder ohne Hund, spazieren gehen. Das kann dem Wald entlang oder weiter vorne mit Blick auf den Zürisee gemacht werden. Nach einem weiteren Waldstück mit sehr vielen Weggabelungen kam ich bereits schon in die Nähe des Rumensees. Dieser kleine See in der Gemeinde Küsnacht liegt idyllisch in einem Naturschutzgebiet auf 546 Meter über Meer. Die Besucher finden eine Liegewiese mit Sitzbänken und Grillstellen vor und wenn, wie heute, kein reger Betrieb herrscht, auch Ruhe und Erholung.

Rumensee, ein Naturschutzgebiet das zum Verweilen einlädt.

Nach einer kurzen Pause machte ich mich wieder auf den Weg, folgte jedoch nicht der Route 84 sondern ging, so wie ich es früher immer tat, noch etwas weiter um den See herum. So durfte ich noch eine Weile dem intensiven Konzert der Frösche lauschen. Weiter unten traf ich auf die Bushaltestelle Tägermoos mit dem tollen Wartehäuschen, überquerte die Strasse und kam zum Schübelweiher. Auch hier setzte ich mich einn Moment auf eine Bank und hörte dem Quaken der Frösche zu. Eine weitere Strasse ist zu überqueren und dann führt ein Feldweg zum Tobel. Bald darauf kamen die Holzschwellen, die steil hinunter ins Tobel führten. Etliche Familien mit Kindern verbrachten ebenfalls den Freitagnachmittag in diesem Naherholungsgebiet mit den unzähligen Möglichkeiten für Kinder in Wassernähe zu verweilen. Die Kurzvariante würde nun Tobel abwärts nach Küsnacht führen, das ist zwar eine sehr schöne Variante, vor allem dann, wenn man anschliessend noch bis zum See hinunter geht und eventuell das Schiff zurück nach Zürich nimmt. Doch ich wollte mich heute etwas mehr fordern. So lief ich aufwärts zur Tobelmühle, gemäss Wegweiser ist das in einer Stunde zu machen. Immer wieder wird die Seite über schmale Bogenbrücken gewechselt, es folgt die Abzweigung zur Burgruine Wulp, da kam ich vor Jahren auch schon einmal vorbei, als ich vom Erlenbacher Tobel hinüber zum Küsnachter Tobel wechselte. Bald komme ich zur Drachenhöhle, zu der man hinaufklettern könnte, habe ich aber leider noch nie gemacht. Im Mülitobel, beim Rastplatz machte ich eine längere Pause und ass zu Mittag, inzwischen war es bereits Nachmittag geworden. Weiter folgte ich dem Dorfbach, kam am kleinen Weiler Tobelmühle vorbei und folgte dem Wegweiser Richtung Erlenbach und wunderte mich, dass ich nun über Treppenstufen aufwärts gehen sollte, statt dem Bach zu folgen. Ich kam zu einer Weide mit Kühen, lief nun an der Sonne, kam zum Weiler Limberg und stellte fest, dass dies nicht der Tobelweg, dafür eine Abkürzung von etwa einem Kilometer ist, auch gut. Die kommenden Wegabschnitte kamen mir immer mal wieder bekannt vor, doch bin ich früher immer über die Blüemlisalp (Einkehrmöglichkeit) gelaufen, die Route 84 jedoch führt direkt hinunter. Bald kam ich ins Erlenbachertobel, auch hier führt der Weg über Brücken und Stegen, an mehreren Stellen stürzt das Wasser über Felsen hinunter. Das Rauschen wirkt beruhigend auf mich und kompensiert mein langsam aufkommendes Gefühl von Müdigkeit. Was ich am Erlenbachertobel schätze ist, dass man vom Bahnhof sehr bald im Tobel angelangt.

Wenig später sass ich am Bahnhof auf der Bank und wartete auf meinen Zug nach Oerlikon. Mit müden Beinen zwar doch mit gut erholten Sinnen. Nun habe ich sogar einen Weitwanderweg ganz in meiner Nähe entdeckt, dem ich vermutlich in den nächsten Wochen weiter folgen werde.

schweizmobilmap Zürichseerundweg Rehalp-Erlenbach

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