Passwanderung über dem Ergolztal

Hemmiken zur Ruine Farnsburg, über Rickenbacherhöhi zur Sissacherfluh

Samstag, 23. Juni 2018, ca. 3 Stunden, 10 Km, 550m Auf-/und 450m Abstieg

Das Baselbiet hätte ich ohne Claudia kaum je als Wanderregion kennen und schätzen gelernt. Es sind da zwar keine Berge im eigentlichen Sinne zu erwarten, dafür eine Vielzahl an aussichtsreichen Hügelketten. Diese sind zudem meist bewaldet und eignen sich daher trotz geringer Höhe von weniger als tausend Metern auch im Sommer für eine Wanderung. Die Ausblicke sind grandios. Etwas sportlich kann es durchaus auch werden, wenn man von einer „Flue“ oder „Chöpfli“ zum anderen will, kommt man am Ende des Tages trotzdem auf ein paar Höhenmeter Auf- und Abstieg.

Für den heutigen Tag haben Claudia und ich eine Wandertour gewählt, die ich in einer Ausgabe von wandern.ch gefunden habe. Den Ausschnitt füge ich unten an.

Sobald wir aus dem Bus gestiegen sind, war ich von der Weite und den gepflegten Feldern beeindruckt. Wir folgten einem Fahrweg, am Anfang noch ohne Schatten, und kamen bald in den Wald. Wie dieser Ort zu seinem Flurnamen „Junkerschloss“ gekommen ist, haben wir nicht herausgefunden, uns ist auch nichts aufgefallen, was diesen Namen erklärte.

Wenig später gelangten wir in den Wald, genossen das Vogelgezwitscher und die leichte Luft, es war zwar an diesem Samstag eher kühl, ins Schwitzen kamen wir später, als der erste Aufstieg vom Gutshof  Farnsburg hinauf zur Ruine folgte. Da war der Weg etwas steiniger geworden, der gelbe Jurakalk zeigte sich überall.

2018_06_23_Fahrnsburg2
Burgruine Farnsburg BL

Oben auf der Burgruine genossen wir die herrliche Weitsicht bis ins Fricktal, in den Schwarzwald und ins Mittelland, wäre die Sicht klar, hätten wir auch die Alpenkette gesehen. Nach einer Weile, wir hätten es noch lange ausgehalten, suchten wir uns ein schönes Plätzchen etwas weiter oben auf der grünen Matte. Wir hatten volle Wahl, denn ausser uns, war niemand da. Wir wählten einen Grillplatz mit Tisch und Bänken aus, und brieten unsere Würste. Gut gestärkt machten wir uns später wieder auf den Weg. Zwar lief es sich mit vollem Bauch, es gab auch noch feinen Kuchen,  nicht mehr so leicht, wie davor. Es ging nun zwar abwärts, doch Claudia hat mich vorgewarnt, der steile Aufstieg komme noch, die „Hünerstäge“ und so stellte ich mir dann auch etwas in der Form einer Hühnertreppe vor. Daher wollte ich die Kräfte sparen, auf jedem Aussichtsbänkli machten wir noch kurz Halt. Nach der Rickenbacherflue kam sie dann, die steile Treppe mit den Stufen aus Stein, später aus Holz. Seltsam daran ist, dass in der Karte „Hüenersädel“ steht, auch hier konnte ich keine Erklärung für die Bezeichnung herausfinden. Jedenfalls waren wir froh, diese Treppe aufwärts gegangen zu sein und nicht bei Nässe abwärts laufen zu müssen. Oben wartet ja das Restaurant auf uns, nachdem der Schweiss aus allen Poren drang meldete sich auch noch der Durst.

Und schon war die kurze Anstrengung wieder vergessen, wir sassen im Garten-restaurant mit einem kühlen Getränk vor uns stehen, in einer Stunde wollten wir den Bus nehmen. Als krönender Abschluss stand noch die Aussichtskanzel mit Blick ins Ergolztal bevor. Dann folgte noch ein kurzer steiler Abstieg der schmalen Fahrstrasse entlang bis zur Bushaltestelle. Im Bus durften wir noch einen kurzen Blick hoch zur Felskanzel der Sissacherflue werfen, wo wir vor wenigen Minuten noch gestanden sind.

Das Baselland werde ich gerne wieder einmal erwandern, vielleicht im goldenen Herbst, oder im Frühjahr zur Kirschblütenzeit, obwohl für Liebhaber von Kirschen gerade jetzt der beste Zeitpunkt wäre.

Anfahrt: ab Basel (42 min.) mit S3 nach Gelterkinden, dann mit Bus No 102 Richtung Salhöhe bis Hemmiken, Junkerschloss / Rückfahrt: Bus ab Sissach Sissacherflue bis Sissach Bahnhof und mit Zug bis Basel

Wegbeschreibung Auszug aus wandern.ch 2018 / Nr. 1463

Karte zur Wanderung aus Schweiz Mobil

 

 

 

 

3 Gedanken zu “Passwanderung über dem Ergolztal

  1. martha.gruber@sunrise.ch

    Liebe Annelies

    Einfach toll, wie du das machst! Hmmm, hoffentlich schaffe ich das irgendwann auch.

    Du schreibst auch toll – man möchte am liebsten gleich loswandern.

    Danke für diesen Beitrag.

    Liäbi Grüss, und start morn guet in diä nöi Wuche.

    Martha

  2. Liebe Annelies,

    eine Passwanderung ist doch immer etwas schönes. Wir sind vergangene Woche über den Splügenpass gewandert. Ein echtes Erlebnis!

    Liebe Grüße,
    Jörg von Outdoorsuechtig.de

    1. Lieber Jörg
      in der Tat sind Passübergänge etwas Besonderes. Heute für eine Freizeitwanderung, in den alten Zeiten waren sie die Lebensader. Eine Frage noch, wie ear der Weg durch die Cardinelloschlucht? weiter unten? ist er durchgängig bis Chiavenna?
      Liebe Grüsse aus Zürich
      Annelies

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