über den Windenpass (ab Schwägalp Schiltmoos – Windenpass – Gräppelensee – Alt St. Johann)
Sonntag, 16. Juli 2017, ca. 10.5 Km. Wanderzeit etwa 4 ½ h / 650m- auf- und 900m Abstieg, Wetter schön bei ca. 27 Grad.
Auf der Suche nach einer geeigneten Tour für diesen Sonntag stiess ich wieder einmal auf einen Ausschnitt aus dem Tagesanzeiger von Thomas Widmer, den ich nun näher studierte und entschied, genau diese Wanderung so, wie beschrieben, zu gehen.
In Nesslau-Neu St. Johann stieg ich ins Postauto Richtung Schwägalp, verliess dieses aber kurz vor der Passhöhe. Der Wanderweg startete unmittelbar nach dem Aussteigen und führte über einen weichen Moorboden durch eine wunderschöne Wildnis weit ab von den grossen Massen. Ich war früh dran und somit noch alleine unterwegs. Nach einer Alp mit Elektrozäunen ohne Durchgang (ich erhielt auch noch einen Stromschlag beim drübersteigen) stieg der Weg erst gemächlich an, führte aber weiter zum Tal hinaus. Etwas später erreichte ich eine weitere Alp und von unten herauf kamen bereits die Wanderer angezogen. Nun wurde der Weg etwas steiler und später kamen Steinbrocken dazu, die, aufgrund des Regens in den vergangenen Tagen, recht rutschig waren. Um meine Wanderstöcke war ich heute sehr froh, gelegentlich musste ich auch die Hände zu Hilfe nehmen um mich an Büschen festzuhalten. Zwischendurch musste ich auch jungen Kühen ausweiche, da die ja immer genau auf dem eh schon schmalen Wanderweg stehen müssen. Immer wieder hielt ich für eine Verschnaufpause an, aber auch um die Aussicht auf den Säntis, den Kronberg und die umliegenden Berge zu geniessen oder mich an der Blumenpracht zu erfreuen. Der Weg war mit Büschen versehen und ähnelte sehr einem Dschungel. Oben auf dem Pass war der Boden von grossen Kalkbrocken bedeckt, die den Wanderern perfekt als Sitzgelegenheit dienten. Ich genoss von hier den Blick auf die Churfirsten, so schön vor der Nase durfte ich sie noch nie betrachten. Währenddem viele Wanderer sich noch an den Aufstieg zur Lütispitz machten, entschied ich mich klar für den Abstieg. Von nun an war ich wieder fast alleine unterwegs. Zum Glück war dieser technisch wesentlich einfacher zu gehen als der Aufstieg. Eine breite Alpstrasse führte hinunter zum Gräppelensee. Auf die Rast beim See verzichtete ich kurzerhand, als ich dort etwa drei Autos und mindestens ein Duzend Leute bemerkte. Das tue ich mir nicht an, da noch auf eine so grosse Menschenmenge zu treffen. Der Weg führte weiter durch den Wald auf einem schön breiten mit Wurzeln, Steinen und Laub bedeckten Weg dem Fels entlang abwärts. Auch dieses Teilstück gefiel mir sehr gut. Bald schon kam das Tal in Sicht, bis Alt St.Johann war es nicht mehr weit, noch ein paar Kehren der Strasse folgend und ich erreichte die Bushaltestelle.
Und wieder durfte ich eine schöne Seite des Alpsteins kennenlernen, und bin zufrieden aber müde mit mehrmaligem Umsteigen vom Toggenburg nach Zürich-Oerlikon zurückgekehrt.