Rheinwaldwanderung Andeer – Sufers

Von Andeer über Bärenburg nach Sufers

Mittwoch, 10. Oktober 2018 ca. 3h, 11,5km, ca. ⇑ 580m ⇓ 150m

(Teilstück der ViaSpluga_Etappe 2)

Immer, wenn ich mit dem Bus ins Avers unterwegs bin, stosse ich auf den Namen Bärenburg, denn so ist ein zu Andeer gehörenden Weiler benannt. Doch von einer Burg ist weit und breit nichts zu sehen, kein Schild macht auf eine existierende Ruine aufmerksam.

Heute hatte ich vor, von Andeer via Bärenburg hinauf nach Bagnusch und weiter zum Weiler Cresta ob Ausserferrera zu wandern. Doch dazu kam es nicht, der Wanderweg war aufgrund Holzschlag gesperrt.

Ein weiterer sonniger Tag lockte viele Menschen nochmals hinaus. Im Zug nach Chur schätzte ich das Verhältnis von Berufsreisenden und Ausflügler auf etwa je hälftig ein, in der RhB jedoch waren letztere eindeitig in der Überzahl. In Thusis schaffte ich es noch, mir im Postauto einen Sitzplatz zu ergattern, doch auch nur deshalb, weil ich zügig hinüberlief und bereits in Chur darauf achtete, wo ich in die RhB stieg, um dann in Thusis nahe der Treppe anzukommen. Mit der Zeit weiss man sich eben zu meistern. Nicht wenige mussten sich mit einem Stehplatz begnügen, wollten sie mitfahren.

In Andeer stiegen dann viele in den Bus Richtung Avers um. Ich hätte ebenfalls bis Bärenburg fahren können, zog es aber vor, zu Fuss zu gehen.

Gemütlich lief ich zum Dorf hinaus und an der Granit AG vorbei zum Weiler Bärenburg. Beim Steinbruch wies ein Schild zum Schalenstein, dem folgte ich, doch was ich dann zu sehen bekam, war nichts Besonderes. Um auf den Wanderweg nach Bagnusch zu treffen, musste ich etwas an der Strasse zurücklaufen, doch dort fand ich dann das Hinweisschild vor, dass der Weg gesperrt ist. Also ging ich wieder zurück zum Wanderweg.

Gemäss Karte müssten im Wald zwischen Andeer Granit und der Kraftwerkzentrale Bärenburg die Ruinen der Bärenburg zu finden sein. Eine Wegspur führt zu einem Stall und auf eine Lichtung zu, von den Ruinen finde ich keine Spur. Also suchte ich weiter, diese müssten doch zu finden sein, aber bestimmt etwas näher am Abgrund zum Rhein, wie dies bei Burgen üblich ist. Dann fand ich sie, doch viel ist nicht mehr zu sehen, ein kleines Stück Mauer und ein paar Haufen Steine, dafür der Blick steil hinunter zum Hinterrhein. Durch’s Gebüsch fand ich bald wieder zum Wanderweg zurück und kam zum Aussichtspunkt auf einem Felsvorsprung. Die Ruine war nicht zu sehen, obwohl sie ganz in der Nähe ist.

Westmauer Ruine Bärenburg

Bei der Kraftwerkzentrale machte ich meine Mittagspause und überlegte, wohin ich nun wandern soll, ob ins Avers oder in Richtung Splügen.

Ich entschied mich für den Weg nach Splügen. Zügig ging ich am Gasthaus Rofflaschlucht vorbei. Den Wasserfall habe ich in diesem Sommer ja bereits zweimal gesehen. Nun folgte ich dem Weitwanderweg der ViaSpluga, die nun dem Verlauf der Kantonsstrasse folgt. Während diese in mehreren langen Kurven in die Höhe steigt, führt der Wanderweg steil den Hang hinauf und später über eine Wendeltreppe hinauf auf eine Gallerie über der Schnellstrasse. Nach einem Stück im Wald traf ich wieder auf die Kantonsstrasse. Der weitere Verlauf des Wanderweges ist originell gelöst. Entweder führt dieser als Steg seitlich der Strasse entlang oder als tiefhängender Balkon unterhalb, gelegentlich führt er hinunter zum Rhein und gleich wieder hinauf. Wild, wurzeldurchzogen und teilweise über Holz- oder Steinstufen, jedenfalls recht abwechslungsreich. Etwas später führt er über eine Hängebrücke ans andere Ufer, so dass man nun den Fluss zur Linken hat. Bald kam ich zum Festungsmuseum Crestawald, das nur Samstags im Sommer besucht werden kann. Auch nur dann ist der Kiosk offen. Ich machte kurz Pause, doch es fiel leichter Nieselregen. In Andeer war es noch ziemlich sonnig, je weiter südlich ich kam, desto mehr Wolken hingen am Himmel. So ging ich zügig weiter, ich wollte das nächste Postauto nach Andeer nehmen und dachte, dass ich es noch schaffen könnte, wenn ich statt nochmals im Wald hoch und wieder hinunter, der Strasse folgen würde. Doch da waren Baumaschinen am buddeln und ich kam nicht so gut vorwärts. Im Dorf Sufers angekommen, musste ich noch hinunter zur Haltestelle laufen. Zwar habe ich den Bus nicht wegfahren sehen, doch er schien bereits weg zu sein. So entschied ich mich, statt eine Stunde an der Strasse oder im Wartehäuschen zu warten, dafür nach Splügen zu fahren um im Hotel Surretta einzukehren. Auf der Terrasse schaute ich in die Höhe, ein zügiger Wind hat eingesetzt. Bald wird wieder der Winter Einzug halten und die Hänge in Weiss kleiden.

Etwas später nahm ich den Eilkurs bis Chur, auf meinen Besuch im Mineralbad verzichtete ich, da es schon etwas spät geworden war.

Splügen

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