(Andeer) Zillis-Samest Sura-Obermutten, Walserweg Graubünden_Etappe 7
Montag, 20. August 2018 ca. 3,5-4h, 10,0 km, ⇑ 990m ⇓ 80m
Und nochmals Walserweg, oder wie ich jeweils tausend Höhenmeter Aufstieg schaffe.
Wanderungen, bei denen ich 800-1000m Aufstieg vor mir habe, schaffe ich eigentlich noch recht gut, wenn ich etwas trainiert bin. Normalerweise verläuft dies in drei Phasen ab. Die ersten 300 m nehme ich locker und beschwingt, die nächsten 500 fordern mich und die letzten Höhenmeter gehen dann auf den „inneren Schweinehund“ 😉
Heute war das ganz anders, die mittlere Phase viel aus, 800 Höhenmeter schaffte ich in einem Zug und ohne Mühe, doch dann kam direkt Phase drei 😛
Ab Zillis 945m folgte ich dem Wanderweg zur Viamala und nach Obermutten bis hinauf nach Reischen und danach bog ich rechts ab Richtung Obermutten. Bis zur unteren Alp Samest Sur folgt der Wanderweg dem Fahrsträsschen und steigt in mehreren Spitzkehren sanft in die Höhe. So musste ich mich nicht gross auf den Weg konzentrieren sondern durfte die Gegend geniessen. Höchstens auf allfälligen Steinschlag musste ich achten denn der Weg führt dem Fels entlang. Ich wandere also auf einer alten Transitroute, die ab dem 14. Jahrhundert das Albulatal mit dem Schams verband. Auf der gegenüberliegenden Talseite sah ich die Dörfer Lohn, Mathon und Wergenstein oben am Hang und eh ich es mir versah war ich in etwa auf gleicher Höhe. Und bald schon lag das Schams (Val Schons) mit Zillis und Andeer weit unten im Tal. Hinter den Wolken zeigte sich der Piz Beverin und weitere Berggipfel, deren Namen ich nicht kenne.
Als ich Samest Sut 1600 m erreichte, war ich seit mehr als drei Stunden unterwegs, und wollte eigentlich eine Pause machen, doch fand ich kein geeignetes Plätzchen vor. Also lief ich noch etwas weiter hinauf und befand mich bald in Phase drei.
Doch unterhalb der Hütten von Samest Sura fand ich ein schönes Plätzchen für eine längere Pause. Nun hatte ich fast die Höhe erreicht, bis Obermutten wären es noch etwa 40 Minuten gewesen.
Vielleicht lag es ja auch am Mineralwasser von Andeer, dass ich mich heute so gut fühlte. Dieses enthalte Magnesium, Calcium und Strontium. Gestern trank ich drei Becher davon und badete auch noch ausgiebig darin.
Nach der Pause führte ein schöner Bergwanderweg der dem historischen Wegverlauf entspricht, noch um einen Einschnitt herum und schon konnte ich einen Blick auf die braunen Holzhäuser und die kleine Kirche von Obermutten werfen. Dorf ist etwas übertrieben, es ist eher eine Siedlung. In wenigen Minuten betrat ich das Gasthaus Post, wo ich ein schönes Zimmer beziehen durfte. Den restlichen Nachmittag verbrachte ich dann auf der Sonnenterasse mit einem Buch wobei ich jedoch ständig jemanden für einen kurzen Schwatz fand.
Morgen werde ich noch hier oben bleiben und dann am Mittwoch ins Albulatal hinunter zu wandern.


Karte zur Tour ( richtungsverkehrt)
weitere Informationen zum Walserweg Graubünden siehe unter: http://www.walserweg.ch/index.php/home.html