Jura-Höhenweg ab Untergrenchenberg über Hasenmatt zum Weissenstein
Sonntag, 08. Juli 2018, ca. 4 h, 12 Km, 585m Auf-/und 600m Abstieg
Hoch hinaus im Mittelland? dann gehe auf dem Jura-Höhenweg. Auch wenn der höchste Punkt nur etwas über sechzehnhundert Höhenmetern aufweist, ist es ein nationaler Fernweg von über 300 Kilometern. Eine der sehr beliebten Strecken führt zum Weissenstein, oder „uf üse Bärg“, wie die Solothurner ihr Naherholungsgebiet liebevoll nennen. Diesen erreicht man von Solothurn mit dem Zug bis Oberdorf und anschliessend mit der Gondelbahn hinauf zum Kurhaus Weissenstein, und schon ist man oben „uf em Bärg“ mit einer Vielzahl an Spazier- und Wanderwege.
Doch nun schön der Reihe nach. Claudia und ich wollten wieder zusammen wandern und beide kennen wir das Wandergebiet Weissenstein noch nicht. Im Internet fand ich die Tour von Untergrenchenberg auf den Weissenstein. So sind wir per Zug nach Grenchen und von dort mit dem Bus bis oben auf den Untergrenchen-berg gefahren. Die Anfahrt von Zürich oder Basel dauerte etwa zwei Stunden. Über Alpweiden folgten wir dem Jurahöhenweg bis zur Alp Obergrenchenberg. Da trafen wir auf den ersten Aussichtspunkt. Bei klarer Sicht müsste der Säntis, die Churfirsten und das ganze Alpenpanorama zu sehen sein. Nun mussten wir uns mit dem Blick ins Tal und auf die Felswände begnügen. Eine schön restaurierte Trockensteinmauer trennte die Alpweide vom Abgrund ab, der Wanderweg jedoch verläuft über die Weide. Hinter der Mauer gibt es einen guten Trampelpfad, immer noch in genügendem Abstand zur Kante, wo es dann steil hinunter geht. Das Begehen dieses Pfades geschieht also auf eigenes Risiko, wir folgten ab dem zweiten Aussichtspunkt diesem inoffiziellen Weg und durften eine Pracht und eine Vielseitigkeit an Blumen geniessen und immer wieder einen Blick ins Tal und an die Felswände werfen.
Wandflue, Küferegg und Stallflue, sind das nicht wohlklingende Namen entlang der Jurakrete?. Der Weg ist gut zu gehen, doch mussten wir achten, wo wir unsere Füsse hinsetzten, es war steinig und wurzelig. Gelegentlich hielten wir uns an Ästen fest. Bevor wir uns an den Anstieg zum höchsten Punkt dieser Tour, der Hasenmatt, machten, hielten wir Mittagsrast. Danach kam ein relativ steiler, aber kurzer Anstieg und wir waren beim Gipfelkreuz oben angelangt, wieder mit schönem Ausblick. Bis zum Weissenstein blieb noch ein gutes Stück Weg, daher gingen wir gleich weiter auf dem selben holprigen Weg, mal etwas steinig, mal weicher Waldboden, immer auf- und abwärts bis zum Hinteren Weissenstein. Nun verläuft der Weg auf einem Schottersträsschen, da ist zwar gutes Vorwärtskommen, doch wir beide mögen lieber Wald- und Wiesenpfade. Und zum Glück trafen wir etwa zwei Kilometer vor dem Kurhaus eine Familie, die uns aus einem Wiesenpfad entgegenkam, die konnten wir fragen. Ja, der Weg komme vom Kurhaus, so nahmen wir einen weiteren kleinen Abstieg-/Aufstieg in Kauf, um dem Schotter zu entkommen. Das Kurhaus hatten wir sozusagen bereits vor der Nase, dort wollten wir noch kurz einkehren, auf der Sonnenterasse den Tag ausklingen lassen und dann die Talfahrt antreten.
Ja, auch das war eine wundervolle Wanderung, insbesondere der Teil entlang der Krete.
(wir haben die Tour 1 aus der Brochüre gewählt, sind dann aber dem Jura-Höhenweg oben gefolgt)
Der Weissenstein weckt Heimatgefühle in mir und Erinnerungen an atemberaubende Panoramasicht vom Säntis bis zum Mont Blanc. Danke für diesen Bericht, der Lust macht, die Jurahöhe wieder einmal mit den Wanderschuhen zu erkunden.
Liebe Martha, ja, denke, das solltest du unbedingt mal tun.