Glaspass-Thusis Walserweg Etappe 5
Sonntag, 10. Juni 2018, 12,5 km, ca. 4,0 h mit 110m Auf- und 1290m /Absteig
Im Laufe der letzten Woche kaufte ich mir ein günstiges Sparticket nach Thusis, konkrete Pläne hatte ich aber noch nicht, es gibt genügend schöne Wanderungen in dieser Gegend. Die Viamala wäre eine Variante, aber auch am Heinzenberg würde ich gerne wandern. So kaufte ich später noch ein Billet für das Postauto zum Glaspass dazu. Somit könnte ich sowohl dem Walserweg folgen wie auch zum Bischolpass laufen und die Seenwanderung machen. Den Glasergrat bin ich schon mal gegangen, wie auch den Weg hinunter nach Safien Platz.
Die Anreise von Zürich Oerlikon bis zum Glaspass dauert mehr als drei Stunden, doch finde ich die Reise mit Zug und Postauto immer sehr schön, zudem geht es ja ins Bündnerland. Am Heinzenberg stiegen immer mehr und mehr Fahrgäste zu, so dass der Bus am Ende bis auf den letzten Platz besetzt war. Alle wollten sie hoch zum Glaspass, der für Gross und Klein viele Möglichkeiten für kurze und lange Touren bietet. Viele wollen zum Bischolsee oder zu einer der bewirteten Alpen. So entschied ich mich dann doch für den Walserweg, die Seenwanderung werde ich besser an einem Werktag laufen.

Gleich beim Wendeplatz oben auf dem Pass biegt der Walserweg auf der Seite vom Piz Beverin ab und führt horizontal dem Hang entlang weit nach Norden. Rundum blühten Alpenrosen. Bald kam ich zu einem Bänkli mit toller Aussicht zum Glaser- und Lüschergrat wie auch zur Präzer Höhi. Dahinter liegt das Safiental. Der Weg war gut zu laufen im zwar nassen und losen Schiefergestein, das jedoch griffig ist. Dann erst sah ich das grosse Erossionsgebiet. Überall rutscht der Hang leicht und der grauschwarze und lose Schiefer ist zu sehen. Ich habe gelesen, dass diese Schäden durch die Rodung entstanden sind, die Siedler brauchten viel Holz für ihre Häuser. Masügg war einst eine Dauersiedlung heute steht noch ein Haus und ein Stall dort.
Weiter unten überquerte ich die Nolla, die sanft dahin plätschert. Sie kann aber auch wüten, was nicht zu übersehen ist. Flach auf einem Fahrweg kam ich nach Untertschappina. Da war leider der wilde Weg vorbei, es geht auf Nebenstrassen und durch die Dörfer mit schönen Häusern hindurch, doch war der Weg fast durchwegs geteert. Nun ja, den Bauern bringts Komfort, wir Wanderer freuen uns nicht so sehr darüber. Ich kam gut voran und verzichtete daher darauf, das letzte Stück mit dem Bus zu fahren. Thusis kam rasch immer näher, es war auch nicht so heiss, wie ich anfangs befürchtete. Immer mal wieder kam eine Wolke und brachte eine frische Brise.
In Thusis lief ich durch den alten Teil hinunter zum Bahnhof, da ich keinen „Saftladen“ fand, der offen hatte oder überhaupt noch in Betrieb war. So sah ich den Zug nach Chur grad noch abfahren, dafür fand ich gleich am Bahnhof ein nettes Café und ich hatte somit genug Zeit auch noch ein Glace zu essen.
Danach ging es wieder heimwärts.
Somit bin ich die gesamten ersten fünf Etappen des Walserweg nun gelaufen, empfehlen würde ich jedoch, ab Untertschappina den Bus zu nehmen und eher oben auf dem Pass noch eine Schleife ziehen. Denn rein vom Weg bietet das untere Stück nichts mehr.
Danke Annelies. Wieder ein interessanter, packender Bericht, der die Sehnsucht nach der Bergwelt weckt. Du erwähnst Orte, deren Namen ich noch nie hörte. Es wird wirklich Zeit, die Wanderschuhe zu schnüren.
Toll, dass du uns motivierst, Ideen lieferst und und uns auch noch mit Hintergrundwissen und Geschichte „ausrüstest“. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Wanderbericht.