ab Lescha Parkplatz zur Sarner Alp und weiter zur Präzer Höhi und über die Präzer Alp nach Präz
Mittwoch, 31. August 2016, Wanderzeit ca.4-5h
Nachdem ich zwei Wochen wandern durfte, hiess es am Montag, wieder „back to work“, also wieder zurück ins Grossraumbüro mit stundenlangem Sitzen und starrem Blick in den Bildschirm. Und das zudem noch bei hochsommerlichem Wetter. Den freien Mittwoch jedoch wollte ich nochmals in die Berge, um wieder meine Beine zu spüren und die Bergkulissen geniessen zu dürfen. Die Wanderung zur Präzer Höhi, auf 2119m hatte ich mir schon länger vorgemerkt und Graubünden passte bestens für mein Vorhaben in der Natur die Entschleunigung zu suchen. Ich startete mit dem 07.37 Zug ab Zürich HB nach Thusis und stieg dort ins Postauto um. Lediglich ein weiterer Fahrgast stieg zu. Ich kam so in den Genuss einer Extrafahrt bis zum Parkplatz Lescha, (Anfahrt auf Verlangen), so dass ich den Fahrweg nicht hochlaufen musste.
Gleich danach machte ich mich an den Aufstieg entlang dem Fahrweg, der mehrmals das Lifttrasse kreuzte. Auf Dultschegnas machte ich die erste Pause, das ist die Mittelstation des Liftes. Lediglich einen älteren Mann der am Bürdeli binden war, traf ich unterwegs an. Oben gab’s eine etwas unklare Tafel auf dem Fahrweg, die angab, dass aufgrund des Seilzugs die Sarner Alp gesperrt sei. Ob das nun für Fahrzeuge oder Fussgänger galt, wusste ich nicht, fragen konnte ich niemanden, es war Mittag und kein Mensch weit und breit zu sehen. Bis zur Sarner Alp musste ich das Trasse ein paar Mal kreuzen. Ich entschied mich, trotzdem weiter zu gehen und lief somit immer ganz rasch unter dem Seil hindurch. An der Sarner Alp zog ich vorbei weiter bis zur Präzer Mutta, einem breiten Wiesengrat. Dort hielt ich meine Mittagsrast und genoss ausgiebig das Panorama, das sich mir bot. Ich sah hinüber ins Safiental nach Tenna, bis zur Ringelspitz, zum Flimserstein und sogar auf einen Teil der Rheinschlucht. Auf der andern Seite sah ich das Domleschg und den Piz Beverin. Dazu die leichte Luft, die Ruhe, die ganze Stimmung, die ich mit Genuss aufnahm. Die Präzer Höhi bildet die Fortsetzung einer Krete, die beim Glasergrat über den Lüschergrat, den Bischolpass und über Tguma weiterführt. Unten vom Safiental sieht man diese Krete als Abschluss eines steilen grünen Hanges. Dass ich auf dieser Höhe einen Wiesengrat und kein Fels vorfand, machte die Wanderung erst recht angenehm. Ich blieb recht lange oben sitzen.
Der Abstieg zur Präzer Alp und hinunter nach Präz gefiel mir sehr gut, anders als der Aufstieg, der meist auf einem Fahrweg verlief, war diese Seite wild und ursprünglich, trotzdem recht angenehm zu wandern. Bis zur Postautohaltestelle in Präz Dorf zog sich der Weg dann doch noch in die Länge, ich war dann recht müde, als ich dort ankam. Bis zur Abfahrt musste ich noch etwas warten, das Restaurant im Dorf hatte Ruhetag, so musste mich mit kühlem Brunnenwasser begnügen. Wieder praktisch als alleiniger Fahrgast fuhr ich mit dem Postauto nach Thusis hinunter und machte mich wieder an den Heimweg nach Zürich, glücklich, nochmals einen Tag lang die Berge genossen und meine Blicke über das Safiental schweifen lassen zu haben.

http://www.wanderrouten.ch/praezerhoehi.htm